if nothing ever changed, there'd be no butterflies - wenn sich nichts ändern würde, gäbe es auch keine Schmetterlinge

'What is she changing NOW?', you may think. Totally justified, I admit. But, in my defense, I wasn't really happy with my last change. 

You probably remember that I've given up my freelance work at the VHS to start working as a 'real' teacher at a regular public school. Thinking about it now, I can't really say what the final straw that broke the camel's back was. Can't put my finger on it because there were so many different things. 

First of all, there was the way my employers were treating me, or rather people like me. Because there are so many others who used to work in other branches and are now switching to become a teacher. I understand that there are problems in the school system right now, but that doesn't justify forcing people into jobs that are not right for them and lying about opportunities and conditions. Then there was the school as such. It's located in another town, so I had to get up at 4.45 in the morning to make the train in time. I tried talking to the headmaster and the person planning classes as to maybe find a solution to my problem - giving me the option to start an hour later so I could at least get up at 5.45 (which is still very early if you ask me). But here again, no one really cared. But the biggest issue, I guess, were the kids. There are around 25 kids in each class. Most of them may be nice, but taken as a whole, in their entirety, they are so hard to handle. Especially for me, who has had very little experience in teaching kids. I was constantly told to be more strict, to punish them when they didn't listen, to make them copy random stuff as a disciplinary measure. Stuff like that. The thing is, that's not me and I don't want to be that way. 

Looking at and observing the other teachers, I would always get so frustrated, and at first I didn't understand why. But then, after a while, it dawned on me: I don't want to become so negative and bored as the majority of them is. They're doing the same stuff over and over and over again, not changing anything, not trying to develop in any way. They see the kids as 'unfinished material' they need to work on and punish and restrain and mold so that something good may become of them. That's just horrible, if you ask me. Kids have needs and opinions and wishes and rather than silencing them we should give them a voice and enough room to be able to say what's on their minds. 

At this point, I have to say that there are also very nice people at the school. Compared to the negative, grey mass, they were not so many, but they were still there offering me their help and support and trying to motivate me. I remember one young teacher in particular who told me that she feels the same about the negativity. But as a teacher you don't have the possibility to just up and leave a school you were previously assigned to. 


All of this made me decide to quit. Not just this school, but in general public schools. I don't see this experience as a complete waste of time because I have learnt a couple of things and, as I said, I have met nice people along the way. But I wouldn't be happy continuing this job. 

And here comes what I meant when I said there's gonna be a change: I'm starting at a school that follows the principles of Maria Montessori. For those of you who don't know this wonderful lady, you should google her =) In a nutshell: she was of the opinion that kids learn better when they are given the power to decide what they learn. From a very early age, the students are trained to be independent and organize their time table and their projects on their own. Of course, there are still structures and rules they have to follow, but everything is way more open and flexible. The kids are divided into studying groups that change so the social competence of the kids is trained from very early on. There are 'workshop' lessons where the students follow a teacher, kind of like regular classes at regular schools. But: there's no homework. During the workshop lessons students get assignments which they have to finish till a certain point in time. The special thing is that the students can decide on their own when they want to work on their assignments. The time they get for this is called 'free working time'. There is an equal amount of workshop lessons and free working time, so the students have enough time to explore their interests and at the same time finish their tasks.

Of course, this systems does have its drawbacks as well, even though I haven't come across any just yet. What I've seen so far is that students at the Montessori school are so much more relaxed and laid back. They are eager to learn and study because they know that they are 'in power' to decide. Teachers listen to them and take them seriously. Everything is much more personal. There is trust and warmth and affection. You sense it immediately. 

I'm sure there will be problems and challenges at this school as well, but right now I'm really looking forward to starting my work there. I will keep you updated for sure. 

Keep your fingers crossed for me.


'Was ändert sie denn jetzt SCHON WIEDER?', könntet ihr euch fragen. Total verständlich und nachvollziehbar. Aber, zu meiner Verteidigung, ich war nicht wirklich glücklich mit der letzten Veränderung in meinem Leben.

Ihr erinnert euch sicher daran, dass ich meine freiberufliche Tätigkeit an der VHS aufgegeben habe und anfing, an einer staatlichen Schule zu arbeiten. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, kann ich nicht wirklich sagen, was genau das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Was genau es war, warum ich mich schlussendlich dazu entschloss, aufzugeben. 

Zu allererst wäre da das Verhalten der Bildungsagentur mir als Seiteneinsteiger gegenüber. Ich verstehe ja, dass es Probleme und Defizite im Schulsystem gibt, aber das rechtfertigt doch nicht, dass man gnadenlos versucht, irgendwelche Löcher mit uns zu stopfen, quasi ohne Rücksicht auf Verluste. Dann, die Schule an sich. Ich musste immer 4.45 aufstehen, um rechtzeitig zum Zug zu kommen, weil die Schule ja in einem anderen Ort liegt. Ich versuchte, mit dem Schulleiter und dem Planer zu sprechen und eine Lösung für dieses Problem zu finden - vielleicht könnte ich ja eine Stunde später anfangen, sodass ich wenigsten 5.45 aufstehen könnte, was ja trotzdem ziemlich früh ist. Aber nein, es wurde wenig Rücksicht genommen. Das größte und schwerwiegendste Problem jedoch waren wohl doch die Kinder. Es mag sein, dass viele meiner Schüler an sich lieb und nett sind, aber zusammengenommen, in ihren Klassenverbänden, waren sie für mich einfach nicht unter Kontrolle zu bekommen. Schließlich bin ich aber auch jemand, der noch nicht so viel Erfahrung mit Kindern hat. Mir wurde geraten, strenger zu werden, Schüler zu bestrafen, rücksichtsloser zu sein, Diszipliarmaßnahmen anzuwenden. Mir wurde geraten, ich solle die, die nicht hören, doch mal die Hausordnung abschreiben lassen. Aber das bin ich einfach nicht, und so möchte ich auch niemals werden. 

Ich schaute mir oft die Lehrer an der Schule an, beobachtete sie, und ich konnte anfangs nicht verstehen, warum ich so frustriert und deprimiert war. Aber dann dämmerte es mir: ich möchte um nichts in der Welt so negativ und gelangweilt von meinem Beruf sein. Viele von ihnen machen schon seit Jahren immer wieder das Gleiche, keine Veränderung, keine Entwicklung. Tag ein Tag aus, immer dasselbe. Sie sehen ihre Schüler als 'unvollendete Masse', die sie erziehen, bestrafen, formen und verändern müssen damit etwas halbwegs akzeptables aus ihnen wird. Das ist einfach schrecklich, wie ich finde. Kinder haben ihre Meinungen und Gefühle und Wünsche, auf die man hören sollte anstatt sie zu ignorieren als als unwichtig abzutun. Man sollte ihnen eine Stimme und genug Freiraum geben, damit sie sich äußern können. 

An dieser Stelle sollte ich aber auch sagen, dass ich neben den vielen negativ gestimmten Menschen, eine Reihe sehr netter Kollegen kennenlernen durfte.Es waren zwar verhältnismäßig nicht so viele, aber sie waren dennoch da und haben versucht, mir zu helfen, mich zu unterstützen und zu motivieren. An eine junge Lehrerin erinnere ich mich ganz besonders, weil sie mir sagte, dass sie die Negativität genauso wenig verkraftete wie ich. 


All das führte zu meiner Entscheidung, die Schule zu verlassen. Aber nicht nur die eine spezielle Schule, sondern das staatliche Schulwesen allgemein. Ich sehe diese Erfahrung aber trotz allem nicht als Zeitverschwendung an. Ich konnte vieles lernen und verstehen und habe, wie gesagt, auch noch ein paar tolle Menschen kennengelernt. 

Und nun? Genau hier kommt jetzt die Veränderung, von der ich am Anfang sprach. Ich wechsle an eine Schule, die den Denkansätzen von Maria Montessori folgt. Diejenigen, die nicht wissen, wer diese wundervolle Frau ist, sollten sie mal googlen =) Ganz kurz zusammengefasst, war Maria Montessori der Ansicht, dass Kindern die Möglichkeit gegeben werden sollte, eigenständig zu entscheiden, was sie lernen möchten. Sie erachtete es als wichtig, darauf zu hören, welche Bedürfnisse die Kinder haben und was sie persönlich machen wollen, denn so würden sie besser lernen. Schon sehr früh lernen die Schüler, selbstständig zu lernen und zu organisieren. Es gibt Lerngruppen, die sich immer wieder neu zusammensetzen, sodass die soziale Kompetenz der Kindern geschult wird. In der Schule gibt es Werkstattstunden und Freiarbeit. Werkstattstunden sind vergleichbar mit regulärem Unterricht, wo der Lehrer Strukturen und Lernstoff vermittelt. Hausaufgaben gibt es keine. Es gibt 'Aufträge', die die Kinder eigenständig organisieren können und an denen sie in der Freiarbeit feilen können. Es gibt natürlich ein paar Regeln und Grundsätze, aber das Lernen ist trotzdem ziemlich frei und flexibel organisiert. 

Natürlich hat das System sicherlich auch Nachteile, von denen ich jetzt aber noch nichts mitbekommen habe. Aber es gibt sie wahrscheinlich. Was mir aufgefallen ist, ist die allgemein positive Atmosphäre. Der Umgang zwischen Lehrern und Schülern ist sehr freundschaftlich und locker, sehr persönlich. Alles baut auf Vertrauen auf. Lehrer hören auf die Bedürfnisse der Kinder und den Kindern wird genügend Freiraum gegeben, um sich zu entwickeln. Diese positive Auffassung von beiden Seiten merkt man wirklich sofort. 

Ich bin sehr gespannt, wie sich dieser neue Lebensabschnitt von mir gestalten wird. Mir ist bewusst, dass die erste Zeit schwierig wird und ich sicher mit Problemen konfrontiert werde. Aber ich bin eigentlich ganz zuversichtlich, dass diese Veränderung eine ganz positive und gute werden wird. Drückt mir die Daumen. Und natürlich werde ich euch auf dem Laufenden halten. 

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