Traveler's disease - Reiselust

I feel dizzy. Maybe it's because it's warm. Although it's not really that warm anymore. Or it's because the summer's ending so quickly. It has flown by in a jiffy and the mere thought of its velocity made me shaky. Or maybe it's because of the fact that I've been driving in a car for the last 10 hours. Whatever it is, nothing seems to have changed here. And still everything is different. 
When I look around everything seems normal. Just as I've left it. The smells are the same. Everything looks the same. My windows are open and I can see the big tree in front of the house. Its leaves got a bit more colorful, but they are the same. The birds in it sing the same songs. It's peaceful now, a very calm, quiet evening. But something is different. Maybe it's me. Maybe it's the fact that I've been away for a whole month. And now I perceive things differently, I hear differently, I breathe differently, I feel differently.

I've got used to living out of the suitcase. Many people would probably say that it's not comfortable or nice. It's chaotic, nothing to be proud of. But I loved every minute of it. At first, I would take the time to unpack everything and even put away my suitcase so that it looked like I wasn't traveling but constantly living there. I folded every shirt and every pair of pants into perfect squares and put them in the wardrobe. After a while though, I gave it up and unpacked only the necessary things, leaving my suitcase in a visible place as a reminder for me not to get too comfortable because I would soon continue my journey. Every single time I had to pack my suitcase again, I didn't feel annoyed or stressed. I was excited because I knew I would be going to another place. I would pack all my stuff and my memories and impressions and embark on another trip. Every new city or town I went was fantastic in its own way. Everywhere I met people, some of whom became my friends. Others remained acquaintances, but they still left an imprint on my memory. My heart and my soul are full of these wonderful things. Little pieces of memory I will never ever lose again. 

Right now I'm too exhausted to be sad. I am glad to be home, yeah. But with every new journey, I understand more and more how much traveling means to me. How enriching it is. How much it teaches me about life, other people and myself. I am glad to be home, but I'm already planning my next adventure. Right here right now I know that I don't ever want to stop traveling. I don't ever want to lose this thirst and hunger for other cultures, customs, people. I want to go places that I've only seen on postcards because I know that it's always different to be there instead of seeing it on a picture. I want to smell them and breathe them. I want to go places that I've never been before because the mere thought of it scares the hell out of me. And I love overcoming this fear. Because I grow stronger and more sensitive each time. Overcoming these fears, no matter how small and insignificant they seem, is huge. 

I'm looking at my suitcase now. I'll have to unpack it soon, and this time I won't pack it again for quite some time. After my exhaustion will have faded, I'll realize that to the full extent and I'll get sad. Or not sad. I don't know what to call. It's a feeling of nervousness inside. Although there's nothing to be nervous about. Or maybe it's restlessness. Yeah that's it. I got used to being on the move, to going places, meeting people, seeing stuff. And now this stops and I have to adapt to the daily routine. It won't take much time - this is what scares me the most. I don't want to lose my restlessness. I don't want to drown in my day-to-day life and forget all about my dreams and wishes. I don't want to get too comfortable and feel too safe because that's what stops me from experiencing great things. As long as I can and have the possibility to I will travel and fight my fears. Because if you're not scared of it, it's not big and important enough. It won't take you to the next level, it won't teach you anything. I don't ever want to stop learning about life - after all it can be such a wonderful thing, even though it makes me dizzy sometimes.

San Marino

Mir ist schwindelig. Vielleicht liegt das an der Wärme. Obwohl, so warm ist es gar nicht mehr. Oder es könnte daran liegen, dass der Sommer schon fast zu Ende ist und die Zeit wieder so wahnsinnig schnell verflogen ist. Allein bei der Vorstellung wird mir schwindelig. Oder aber es liegt daran, dass ich eine zehnstündige Autofahrt hinter mir habe. Egal was es ist, nun bin ich wieder hier. Es scheint sich nichts verändert zu haben. Alles ist genauso wie ich es zurückgelassen habe. Alles riecht genauso wie früher. Alles sieht genauso aus. Mein Fester steht offen und ich kann den großen Baum vor dem Haus sehen. Seine Blätter sind etwas farbenfroher geworden, aber es sind immer noch die gleichen. Die gleichen Vögel leben darin und sie singen die gleichen Lieder. Es ist ein ruhiger, schöner Abend wie immer. Aber irgend etwas scheint sich doch verändert zu haben. Alles scheint gleich geblieben zu sein, aber is doch anders. Vielleicht bin ich es ja, die sich innerhalb eines Monats auf Reisen verändert hat. Ich sehe alles mit anderen Augen, atme und empfinde anders. 

Ich habe mich schon an das Leben aus dem Koffer gewöhnt. Viele würden wahrscheinlich sagen, dass das nichts schönes ist. Es ist unbequem und chaotisch und allgemein, nichts, worauf man stolz sein könnte. Aber ich habe jede Sekunde davon genossen. Anfangs nahm ich mir noch die Zeit, alles auszupacken und sogar den Koffer wegzustellen, sodass es den Anschein hatte, ich wäre nicht ein kurzweiliger Besucher, sondern ein permanenter Bewohner. Ich faltete jedes Shirt und jede Hose ordentlich zusammen und legte sie in den Kleiderschrank. Das gewöhnte ich mir aber ganz schnell ab. Irgendwann packte ich nur noch das Nötigste aus und ließ meinen Koffer an einem gut sichtbaren Ort stehen - als Erinnerung für mich selbst, dass ich nur kurze Zeit hier sein werde und es mir nicht zu gemütlich machen sollte. Jedes Mal wenn ich erneut meinen Koffer packen musste, alles aus den Schränken und Regalen holen und verstauen musste, war ich alles andere als genervt oder gestresst. Ich war vielmehr aufgeregt, weil ich mich schon auf meinen nächsten Reiseort freute und mich fragte, was mich denn dort erwarten würde. Ich packte also all meine Sachen zusammen mit meinen neu gemachten Erinnerungen und Eindrücken und machte mich auf zu einem neuen Abenteuer. Jede einzelne Stadt, jeder neue Ort, an den ich kam, war auf seine eigene Art und Weise besonders. Ich traf auf Menschen, von denen einige meine Freunde wurden. Andere blieben flüchtige Bekanntschaften, aber sie haben dennoch eine Spur in meiner Erinnerung hinterlassen. Das alles sind Dinge, die unwahrscheinlich wertvoll sind und die mir niemand mehr nehmen kann. 

Jetzt bin ich zu erschöpft um traurig zu sein. Natürlich freue ich mich, dass ich zu Hause bin, klar. Aber mit jeder neuen Reise merke ich mehr und mehr wie wichtig mir Reisen geworden ist. Wie viel ich dadurch über das Leben lerne, über andere Menschen und vor allem auch über mich selbst. Ich bin froh, zu Hause zu sein, aber ich plane schon wieder mein nächstes Abenteuer. Jetzt und hier weiß ich, dass ich niemals aufhören möchte, zu reisen. Ich möchte niemals diesen Hunger nach neuen Kulturen, Traditionen und Menschen verlieren. Ich möchte an Orte reisen, die ich bisher nur auf Postkarten gesehen habe. Denn ich weiß, dass es ganz anders ist, sie im wahren Leben zu sehen, verglichen mit Bildern. Ich möchte die Luft einatmen und alles in seiner ganzen Rohheit sehen. Ich möchte an Orte reisen, an denen ich noch niemals gewesen bin, weil mich die schiere Vorstellung schon erschreckt. Aber ich liebe es, diese Angst zu überwinden. Es macht mich stärker und gleichzeitig sensibler und feinfühliger. Diese Ängste, egal wie klein und unbedeutend sie scheinen, zu überwinden ist eines der tollsten Gefühle, die ich kenne.

Nun steht mein Koffer in der Ecke. Ich werde ihn bald auspacken müssen. Jetzt dominiert noch die Müdigkeit, aber sobald diese verflogen ist, werde ich realisieren, dass ich meinen Koffer vorerst nicht mehr packen muss. Diese Erkenntnis wird mich sicher traurig machen. Wobei traurig nicht wirklich passend ist. Ich weiß nicht, wie es es sonst nennen soll. Es ist ein Gefühl der Nervosität, was ich dann spüren werde. Aber eigentlich gibt es nichts, weswegen ich nervös sein sollte. Es ist vielmehr Rastlosigkeit, ja das ist es. Ich werde mich rastlos fühlen. Ich habe mich daran gewöhnt, unterwegs zu sein, neue Menschen kennenzulernen, neue Orte zu sehen, außergewöhnliche Dinge zu erleben und werde mich nun wieder an den normalen Alltag gewöhnen müssen. Das wird nicht allzu lange dauern - und genau das macht mir die größte Angst. Ich möchte meine Rastlosigkeit niemals verlieren. Ich möchte nicht in meinem Alltagstrott ertrinken und meine großen Träume und Hoffnungen vergessen. Ich möchte es mir nicht zu gemütlich machen und mich zu sicher fühlen, weil diese Dinge mich daran hindern, Großes zu erleben. Solange ich kann und mir die Möglichkeit geben wird, werde ich reisen und meine Ängste vor dem Unbekannten überwinden. Denn nur das, was mir Angst macht, lässt mich im Endeffekt wachsen und neues lernen. Ich möchte niemals aufhören, das Leben von all seinen Seiten kennenzulernen - schließlich kann es doch so wunderschön sein, auch wenn es manchmal schwindelerregend ist. 

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