Teaching German and other issues - Deutschunterricht und andere Probleme

My excuses are getting old, I know. Last week, I met a coworker of mine who teaches sports classes, and when I told her that due to my new job I literally didn't have time to do anything else other than preparing for classes and teaching, she looked at me, all serious and stuff, and pointed out that these were merely excuses. If I really wanted to, I would find the time. Yeah, I know, she is right.

So, the first three weeks of teaching German are over, and I'm totally exhausted. I guess, I was pretty nervous and very self-conscious about teaching German, and on top of that I've been teaching English as well. This means that I had two days per week where I worked 12 hours straight. It turned out to be very very hard, especially with temperatures up to 35 °C. 

However, I don't really want to talk about my working horrible hours. Instead, I wanted to share some experiences I had since I've started. First of all, the atmosphere is quite different from the one in English groups. People are very different, the groups heterogeneous. They come from all over the world which makes the lessons pretty interesting, in particular when we have time to talk about culture and customs. Also, they are highly motivated and willing to work and learn stuff. Happens in English classes as well, but not to the same extent. 

After these three weeks I can already say that I've got another family. I'm teaching two German classes, one on my own and the other one in a team teaching. That means that I get the afternoon class only twice a week. But my own group has really become sort of a family to me. We see each other every day, they've begun sharing their stories with me, they keep telling me about their struggles and their success, and they are asking me for help, which of course I'm more then willing to give. You have no idea how grateful these people are. How their eyes light up when you tell them that yes of course you're going to help and of course everything will be fine. I didn't really know this at first, or I didn't think about it, but fact is that they've gone through so much and this little act of kindness makes them believe in the goodness of the world again. 

Every time I start class in the morning, there's something new to tell. There's one man who hasn't seen his wife and three little kinds in one year. Now he's waiting for them to come to Germany and every day that goes by, he comes a little closer to seeing them again. When I ask him for news, he smiles and tells me that things for moving and I'm almost as excited as he is about this. Then there's a young guy who walked all the way from Greece to Germany. When he finally got accepted into the school, he could neither read nor write. Now, he can do both and he's making incredible progress, which makes me unbelievably proud. And this seems to motive him even more.

These are just two people I've met. I could tell you stories no less heart-wrenching and touching about each and everyone of them. But I think this already shows how fulfilling this job is for me. I would never have imagined that this work would give me so much. Of course, it's very exhausting and hard as well. Whenever I'm not working I'm preparing for work or designing games or cutting up things to use in class. But I guess I'm investing so much time because it's still very new to me. Hopefully, in one year's time things will settle down a bit. Until then, I have to juggle job and (now non-existent) private life.



Ich weiß, ich weiß, immer die gleichen Ausreden. Letzte Woche habe ich eine Kollegin aus dem Sportbereich getroffen und nachdem ich ihr sagte, dass ich durch meine neuen Kurse zu nichts anderem mehr komme, weil ich nur am Vor- und Nachbereiten bin, schaute sie mich ganz ernst an und antwortete, dass das alles schlichtweg Ausreden seien. Wenn ich wirklich etwas will, dann finde ich auch die Zeit dafür. Recht hat sie. 

Meine ersten drei Wochen als Deutschdozentin sind vorbei und ich bin fix und fertig. Das liegt zum einen an der Nervosität und Unsicherheit, und zum anderen daran, dass ich auch noch meine Englischkurse hatte. Das heißt, dass ich an zwei Tagen 12 Stunden durcharbeiten musste  - und das ohne die Vorbereitungszeit mit einzurechnen. Ich wusste, dass es schwer werden würde, aber im Nachhinein kann ich trotzdem sagen, dass ich das Ganze unterschätzt habe - vor allem bei 35 °C war die Arbeit schon grenzwertig. 

Eigentlich will ich aber gar nicht über die langen Arbeitszeiten und nicht so vorteilhaften Bedingungen sprechen, sondern eher über meine Erfahrungen in den letzten drei Wochen. Die Atmosphäre in Deutschkursen ist völlig anders, als ich es aus meinen bisherigen Kursen kenne. Die Teilnehmer sind sehr verschieden, die Gruppen sehr heterogen. Alle kommen aus unterschiedlichen Ländern und Ecken der Welt. Das macht den Unterricht sehr interessant, vor allem wenn wir über Kulturen und Traditionen sprechen. Außerdem sind sie sehr motiviert und wollen viel lernen. Das kommt auch in Englischkursen vor, aber nicht in dem Maße. Was verständlich ist, schließlich gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Wunsch, etwas Englisch für den Urlaub zu lernen und der Notwendigkeit, die Sprache des Landes, in dem man lebt, zu beherrschen.

Nach diesen drei Wochen habe ich außerdem festgestellt, dass ich eine zweite Familie bekommen habe. Ich leite zur Zeit zwei Deutschkurse, einen eigenen und einen im Teach Teaching. Das bedeutet, dass ich eine Gruppe nur zweimal die Woche habe. Meine eigene Gruppe jedoch ist tatsächlich schon wie eine kleine Familie für mich. Wir sehen uns jeden Tag und wachsen deswegen immer mehr zusammen. Sie teilen mit mir ihre Schicksale und Geschichten, erzählen mir von ihren Niederlagen und ihren Erfolgen, und sie bitten mich um Hilfe, die ich ihnen natürlich gebe. Und zu sehen, wie ihre Augen leuchten und wie dankbar sie für etwas sind, was für mich selbstverständlich ist, ist einfach unbezahlbar. Sie haben so viel hinter sich, haben so vieles durchstehen müssen und ich habe das Gefühl, dass sie mit jedem Akt der Güte mehr und mehr Hoffnung und Vertrauen zurück bekommen. 

Jeden Morgen gibt es etwas neues zu erzählen. Ich habe, zum Beispiel, einen Teilnehmer, der seine Frau und drei kleinen Kinder schon seit einem Jahr nicht gesehen hat und die ganze Zeit versucht, sie nach Deutschland zu holen. Jetzt laufen die Dinge langsam so wie sie sollen und mit jedem Tag kommt er einem Wiedersehen mit seiner Familie näher. Wenn er darüber erzählt, bin ich fast genauso aufgeregt und freue mich fast genauso wie er. Dann gibt es da noch einen ganz jungen Teilnehmer, gerade mal 20 Jahre alt. Er ist zu Fuß von Griechenland nach Deutschland gelaufen und konnte weder schreiben noch lesen. Jetzt kann er beides und macht unglaubliche Fortschritte. Ich bin sehr stolz auf ihn, was ihn scheinbar noch ein bisschen mehr motiviert. 

Das sind nur zwei Beispiele der Menschen, die ich kennenlernen durfte. Ich könnte über jeden einzelnen etwas erzählen, was nicht weniger ergreifend und rührend wäre. Aber ich denke, schon diese zwei Beispiele zeigen, wie erfüllend diese Arbeit ist. Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Natürlich ist es auch sehr anstrengend. Wenn ich nicht unterrichte, bin ich am Vorbereiten oder Ausschneiden oder Spiele kreieren. Im Klartext, investiere ich sehr sehr viel Zeit in meine Arbeit. Allerdings ist der Grund wohl der, dass ich einfach neu bin und mir alles erstmal aneignen und erarbeiten muss. Ich hoffe, dass sich das in einiger Zeit etwas legt. Bis dahin versuche ich aber weiterhin, wenigsten etwas Balance zwischen Arbeit und (derzeit nicht-existentes) Privatleben zu bekommen.      

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