Intercultural training - Interkulturelles Training

Today I'd like to write about yesterday's class, and show you some more pictures of Cologne (in that order). 

I guess, the whole group is tired and fed up with classes because they're really exhausting. The first two weeks flew by and yes, they were also hard, but we kind of did it and were super content at the end. This time, though, people came already being tired. The morning lessons are fine, but the afternoon ones are just incredibly tedious. Not because of the topics or the lecturers (both of which are interesting and great), but simply because our brains can't take any more info. 

Yesterday's class was different. We - very tired and exhausted as always - knew that after lunch break there would be a new lecturer, which pretty much equals stressful times two. But then: in came a lady with a head scarf and everyone got interested. The class was about migration and migrants. Since our group consists of many people who have a different background, the discussions we had were very fruitful. There's a woman, for instance, who came from Croatia (that I knew) and had to escape war twice (that I didn't know). So, not only did we discuss a very interesting and current topic, but we also got to know each other better, on another level even. 

Our teacher has a mixed background as well. She was born in Germany, but has Syrian parents and went back to Syria for work-related reasons (hence the head scarf). Now she lives in Germany again, but has made all these crazy and interesting experiences in a completely different country and culture. She helped up raise awareness of the difficulties migrants often have to face. 

All too often we as teachers forget about the complex backgrounds our students have. We expect them to work properly, but we tend to forget that they may be traumatized, they may have lost everything and we simply shouldn't expect too much of them. 

At the beginning of the lesson we played an interesting game. We were divided into groups. The instructions were simple: we get the rules of a game, a dice and have to play the game without speaking one single word. After we had read the rules, we played a couple of rounds. Then the teacher told us that one person out of each group has to go to another group and continue playing. I stayed in my group. As soon as the new participant had sat sown, we started playing the game. But the new participant didn't play along. She watched us skeptically with raised eye browns - first problem: we were not allowed to talk. But we managed to solve the problem by showing her the rules. She got them and we continued. Then we had another switch, so another new person joined my group. With her we experienced the same issue. It was so incredibly interesting to see the reactions of each and every participant - apparently each group had different rules, so the new people were always kind of left in the dark and had to cope with the situation without being allowed to say anything. 

Some people played along with the new rules, others simply sat back and observed, yet other people got angry. I think this game is a very nice example of how migrants may feel in Germany - we have totally different rules, a different language they don't understand. Some people include them, others get angry at them because it's not acceptable to be ignorant of the rules and language spoken here. The game sort of helped us understand a little bit how these people may feel. I think, it was very valuable. In fact, I'd say that this experiment should be repeated every once in a while, just to help us remember how difficult it is to be in another country and feel left out.

But now, enough talking, here are some new pictures.





































Heute möchte ich etwas über meine gestrigen Stunden schreiben und euch noch einige Bilder von Köln zeigen (in genau dieser Reihenfolge). 

Ich glaube, der ganze Kurs ist mittlerweile einfach nur noch kaputt und müde. Die ersten zwei Wochen sind total schnell verflogen und ja, na klar, waren sie auch anstrengend, aber irgendwie haben wir sie gut rumgebracht und waren am Ende alle zufrieden. Diesmal waren alle schon von vornherein müde und geschafft. Die Vormittagsstunden gehen immer noch, aber die Nachmittagsstunden sind kaum zu ertragen. Dabei liegt das absolut nicht an den Themen oder den Dozenten (beides wirklich spannend und toll). Vielmehr ist es wohl die Tatsache, dass unsere Gehirne einfach keine Informationen mehr aufnehmen können oder wollen.

Die gestrigen Nachmittagsstunden waren anders. Wir - wie immer müde und kaputt - wussten, dass wir am Nachmittag eine neue Dozentin bekommen, was gleichbedeutend mit Stress hoch zwei war. Und dann kommt eine Frau mit Kopftuch herein und plötzlich waren alle ganz Ohr und interessiert. Das Thema des Unterrichts war Migranten und Migration. Unsere Gruppe ist sehr bunt gemischt, weswegen unsere Diskussionen sehr vielfältig ausfielen. Zum Beispiel haben wir eine Teilnehmerin aus Kroatien (das wusste ich schon), die vor zwei Kriegen fliehen musste (das war mir neu). Das heißt also, dass wir nicht nur über ein sehr interessantes und aktuelles Thema gesprochen haben, sondern uns auch besser bzw. auf einer anderen Ebene kennenlernen konnten.

Die Dozentin hat ebenfalls einen gemischten Hintergrund. Sie wurde in Deutschland geboren, hat aber syrische Eltern. Nach dem Studium ist sie nach Syrien gezogen, um dort zu arbeiten (daher wohl das Kopftuch). Nun lebt und arbeitet sie wieder in Deutschland und kann uns und anderen von ihren unglaublich vielfältigen und verrückten Erfahrungen in zwei komplett unterschiedlichen Ländern und Kulturen erzählen. Uns hat sie dabei geholfen, ein wenig mehr nachvollziehen zu können, in welch schwieriger Situation sich Immigranten befinden.

Als Kursleiter neigen wir dazu, zu vergessen, in welcher Situation sich unsere Teilnehmer befinden. Wir erwarten von ihnen, dass sie ordentlich mitarbeiten und bereit sind, zu lernen, dabei verschwenden wir kaum einen Gedanken daran, was sie womöglich hinter sich haben. Einige sind traumatisiert, andere haben alles verloren, was sie auf dieser Welt hatten. Wir können nicht gleich alles von ihnen erwarten. 

Am Anfang der Einheit haben wir ein interessantes Spiel gespielt. Wir wurden zunächst in Gruppen aufgeteilt. Die Anweisungen waren ganz simpel: wir bekommen die Spielregeln, müssen sie verinnerlichen und dürfen das Spiel dann in der Gruppe mit einem Würfel spielen, dürfen dabei jedoch nicht reden. Nach einigen Runden unterbrach die Dozentin und veranlasste einen Wechsel, das heißt eine Person musste immer in eine andere Gruppe wechseln. Ich blieb in meiner ursprünglichen Gruppe. Sobald unsere neue Mitspielerin sich hingesetzt hatte, fingen wir auch schon an, weiterzuspielen. Aber die neue Teilnehmerin spielte nicht mit, sondern beobachtete uns skeptisch, mit erhobenen Augenbrauen und Stirnrunzeln. Da war auch schon Problem Nummer eins: wir durften nicht sprechen. Dieses Problem lösten wir aber, indem wir der neuen Spielerin einfach die Regeln zeigten. Alles normalisierte sich und wir spielten weiter. Dann gab es aber einen erneuten Wechsel und es kam eine andere neue Spielerin in meine Gruppe, die wiederum unsere Regeln nicht verstand. Selbes Prinzip. Wie sich herausstellte, hatte jede Gruppe ihre eigenen Regeln und so mussten die Wechselspieler sich immer den Regeln der Gruppe anpassen, ohne jedoch kommunizieren zu können. 

Einige Spieler eigneten sich die Regeln schnell an und spielten mit, andere lehnten sich erst einmal zurück und beobachteten, wieder andere wurden wütend, weil sie nicht verstanden, was vorsich ging. Ich finde, dass dieses Spiel sehr beispielhaft zeigt, wie man sich als Immigrant in Deutschland fühlen könnte. Wir haben ganz andere Regeln, eine völlig andere Sprache und verlangen von ihnen, dass sie gleich beide Dinge verstehen und sich ihnen unterordnen. Einige Menschen versuchen die 'Neuen' einzubeziehen, ihnen Dinge zu erklären, andere werden wütend, weil es für sie eben inakzeptabel ist, dass jemand die Regeln nicht kennt oder nach anderen Regeln spielen möchte. Die Situationen variieren von Person zu Person, Region zu Region. Ich glaube aber, dass wir zumindest etwas nachvollziehen konnten, wie sich Migranten fühlen wenn sie nach Deutschland kommen. Ich empfand das Spiel als sehr wertvoll. Ich finde sogar, dass man es immer mal wiederholen sollte, um sich dieser Fakten bewusst zu bleiben. So etwas wird nämlich schnell vergessen und man verfällt in alte Muster. Wir als Dozenten sollten uns aber immer dessen bewusst sein, dass die Menschen, die vor uns sitzen, mit wirklich vielen unterschiedlichen Dingen auf einmal konfrontiert werden - wir sollten ihnen stets das nötige Verständnis entgegenbringen.

So, nun aber genug davon. Hier kommen die Bilder. 

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